Games have the potential to make connections tangible. They allow us to learn how individual mechanisms come together and can introduce us to new subject areas.
This also applies to the stock exchange game, which has been on display at the Historisches Museum Frankfurt since autumn 2017. A stock exchange is a place of trading. The aim of the game, which was planned together with the Kindermuseum Frankfurt on the occasion of the reopening of the Historisches Museum, is to convey the basics of the ups and downs of the stock market in a way that is suitable for children. The main aim is to make children more aware of how money is handled and to draw attention to the fact that political events have an impact on the money market. The children can bet on three different shares, including the stocks of an oil company, a football club and a food company. A news anchor announces the (virtual) world events parallel to the developments on the stock exchange and allows conclusions to be drawn about the rise and fall of shares. Those who enrich themselves to reach the highscore are repeatedly confronted with fundraisers who want to collect the players’ money for a charitable purpose. This quickly raises an individual question: How important is it, despite the goal of earning money, to donate to non-profit organizations and private individuals in order to make the world (in the game) a little bit better?
Questions like these make the interrelationships in the game personal. This game will again and again ask the player to make decisions independently in the scenario and then makes the consequences of the decisions tangible by changing the course of the game accordingly. It is precisely through the design of such game mechanisms that ethical aspects can be implemented in the game, which do not necessarily have to be at the centre of the game flow but still have the possibility of allowing the player to take a position. In the case of the stock market game, the player can use his earned money for himself or for the community. It all comes down to the ‘or’. The game mechanics are designed in such a way that sharing money can also be an advantage: if everyone is doing better, the markets rise, i.e. the shares a player holds will tend to be worth more in the coming period. This is an ( albeit exaggerated) economic factor: if the citizens of a society are doing well, this is also noticeable in the economy. Now hardly any child will know this connection when playing. This link is also not (intentionally) explained. Instead, it is one’s own experience of repeated play that should ensure that the child gains an insight by drawing a personal success from the commitment to society. This is a value that we hope will remain outside the game.
The installation is part of the permanent exhibition of the Historical Museum and can still be visited. A touch screen is used to select a play figure with which the child can trade at the exchange. In a playing time of approx. 7 minutes, one trading day will take place on the stock exchange. The project was developed as part of a diploma thesis at the hfg Offenbach and was supported by the company MESO. The project was realized together with the Kindermuseum Frankfurt by Patrick Haller (illustration) and Fabian Schöfer (programming) and Pia Scharf (project management).
GERMAN VERSION
Spiele haben das Potential, Zusammenhänge erfahrbar zu machen. Sie lassen uns lernen, wie einzelne Mechanismen zusammenkommen und können uns neue Themengebiete nahe bringen.
So auch im Falle des Börsenspiels, das seit Herbst 2017 im Historischen Museum Frankfurt ausgestellt ist. Eine Börse ist ein Ort des Handels. Die Grundlagen des Auf und Ab des Aktienmarkts kindgerecht zu vermitteln, ist das Ziel des Spiels, das anlässlich der Neueröffnung des Historischen Museums, gemeinsam mit dem kindermuseum Frankfurt, geplant wurde. Dabei geht es vor allem darum, den Kindern den Umgang mit Geld näher zu bringen und darauf aufmerksam zu machen, dass politische Ereignisse einen Einfluss auf den Geldmarkt haben.
Die Kinder können auf drei verschiedene Aktien setzen, darunter die Wertpapiere eines Ölkonzerns, eines Fußballclubs und eines Nahrungsmittelkonzerns. Ein Nachrichtensprecher verkündet parallel zu den Entwicklungen an der Börse die Geschehnisse in der Welt und lässt Rückschlüsse auf das Steigen und Fallen der Aktien zu. Wer sich selbst bereichert, um in den Highscore zu gelangen, ist immer wieder mit Spendensammlern konfrontiert, die das Geld der Spieler für einen gemeinnützigen Zweck sammeln wollen. Dabei stellt sich schnell eine individuelle Frage: Wie wichtig ist es, trotz des Ziels Geld zu verdienen, an gemeinnützige Organisationen und Privatpersonen zu spenden, um die Welt (im Spiel) ein kleines bisschen besser zu machen?
Es sind Fragen wie diese, die Zusammenhänge im Spiel persönlich machen. Ein Spiel wird den Spieler immer wieder auffordern, selbstständig Entscheidungen im Szenario zu treffen und macht daraufhin die Konsequenzen der Entscheidungen erfahrbar, indem sich der Verlauf des Spieles entsprechend ändert. Eben durch die Ausgestaltung solcher Spielmechanismen können ethische Aspekte in das Spiel implementiert werden, die nicht zwangsläufig im Zentrum des Spielflusses stehen müssen und dennoch die Möglichkeit in sich tragen, den Spieler eine Position beziehen zu lassen. Im Falle des Börsenspiels kann der Spieler sein erwirtschaftete Geld für sich oder für die Gemeinschaft zu nutzen. Auf das ‘oder’ kommt es hierbei an. Dabei ist die Spielmechanik so gestaltet, dass auch das Teilen von Geld ein Vorteil sein kann: wenn es allen besser geht, steigen die Märkte d.h. die Aktien, die ein Spieler hält, werden in der kommenden Zeit tendenziell mehr wert werden. Das ist ein (wenn auch überspitzter) wirtschaftlicher Faktor: Geht es den Bürgern einer Gesellschaft gut, ist dies auch in der Wirtschaft bemerkbar. Nun wird kaum ein Kind diesen Zusammenhang beim Spielen wissentlich begreifen. Dieser Zusammenhang wird auch (absichtlich) nicht erklärt. Stattdessen ist es die eigene Erfahrung bei wiederholtem Spielen, die dafür sorgen soll, dass das Kind eine Erkenntnis erlangt, indem es selbst einen persönlichen Erfolg aus dem Einsatz für die Gesellschaft zieht. Das ist ein Wert, von dem zu hoffen ist, dass er auch außerhalb des Spiels bestehen bleibt.
Die Installation ist in die Dauerausstellung des Historischen Museums eingebunden und lässt sich weiterhin besuchen. Über einen Touchscreen wird eine Spielfigur auswählt, mit der das Kind an der Börse handeln kann. In einer Spieldauer von ca. 7 min. wird ein Handelstag an der Börse durchlaufen. Das Projekt ist im Rahmen einer Diplomarbeit an der hfg Offenbach entstanden und wurde von der Firma MESO unterstützt. Die Umsetzung erfolgte gemeinsam mit dem kindermuseum Frankfurt durch Patrick Haller (Illustration) und Fabian Schöfer (Programmierung) sowie Pia Scharf (Projektleitung).